Am 1.5.2004 wurde die Zwingerschutzkarte vom DTK ausgestellt. |
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Tragische Naturleistungszeichen StiJ und BhN(F)
Am 4 Advent 2009 habe ich eine kleine Drückjagd auf Rehwild in meinen Revier ausgeführt. Das Ziel war das Leistungszeichen "Stöbern im Jagdbetrieb". Im Herbst hatte ich vor, mit den 2 Junghunden Danny und Diva die St Prüfung abzulegen. Beim Üben habe ich hierbei eine interessante Jagdart entdeckt. Die 1. Mann Drückjagd. Den Sommer über habe ich relativ viel Gehorsam mit den beiden geübt. Ich war mir somit nicht sicher, ob die beiden überhaupt noch zum Stöbern gehen. An einem Samstag Morgen habe ich wieder mal in die Luft geballert um das Standtreiben für die St zu übern. Beide Hunde blieben am Platz, die Gehorsamfächer waren zu meistern. Nun schickte ich den Danny zum Stöbern. Der Hund war etwas überrascht machte sich dann aber auf zur Jagd. Ich setzte mich auf den Hochsitz und wartete. Da gab der Hund in der Ferne laut. "Wenn ich schon hier so rumsitze kann ich ja auch den Drilling laden" dachte ich mir. Der Spurlaut des Rüden kam näher, und da kam auch ein Kitz daher. Immer wieder hat es verhofft und sich nach dem kleinen Kerl umgeschaut. Leichte Beute, in den Anschlag gegangen, eingestochen und abgedrückt. Aber ich hatte vergessen zu entsichern. Die Chance war vertan. Ich hatte aber etwas entdeckt. Vor dem kleinen Hund flüchtet das Rehwild nicht weit. Ja es wechselt sogar im Bogen in seinen ursprünglichen Einstand zurück. Auf vielen großen Drückjagden habe ich ein solches Verhalten noch nie beobachten können. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die großen Hunde zu schnell sind. Vielleicht haben manche Hunde auch zu geringe Nasenleitungen, so dass sie die Fährten nicht lange genug halten können. Die meisten Terrier verlieren eine Rehfährte ziemlich schnell.
Am Freitag darauf habe ich dann die Diva, in anderem Teil des Waldes geschickt. Nach kurzer Zeit hat die Kleine laut gegeben. Die Jagd ging ungefähr in einen Radius von 300-400 m um mich herum. Eine schwaches Kitz mit einer schwachen Geiß zog vor mir vorbei. Dieses mal war ich besser gewappnet, und habe beide erlegt. Diva war kurz darauf am Stück. Am Samstag hab ich dann beide geschickt. Die Diva brachte mir das Kitz welches ich erlegt habe. Der Danny brachte die Geiß. Es war ein sehr starkes Stück, dieses habe ich geschont. Natürlich hat der der Rüde weiter gejagt. Da ich weg musste habe ich meine Jacke hingelegt. Und tatsächlich am Nachmittag lag der Hund auf der Jacke. Das Ablegen auf meiner Jacke habe ich schon bei der BHP geübt. Ich glaube nicht, dass die Hunde das von alleine können. Bei der Mutter von den Beiden habe ich das nie geübt und es hat auch nie funktioniert. Sie hat immer auf den Drückjagden eine Siedlung gesucht um es sich bei fremden Menschen gut gehen lassen.
Dann kam die Absage der St. Es waren nur 2 Hunde gemeldet, nämlich meine beiden. Im Jahr 2010 gibt es nicht mal mehr eine St im DWH. Also hab ich mir überlegt das Naturleistungszeichen StiJ abzulegen. Hierfür habe ich einen DTK Richter und einen Stöberprofi von den deutschen Wachteln als Prüfer eingeladen. Als dritten Prüfling kam die junge Hündin vom Dreher Hans zum Einsatz. Der Zelda wollte ich eine Freude bereiten und habe sie auch zur Jagd mitgenommen, und dies obwohl meine Töchter massiv dagegen protestiert haben. Ich dachte nicht im Traum, dass etwas passieren könnte. Mein Wald liegt höchstens 2 km vom Wohnhaus entfernt. Der Hans hat seine Jenny vom Stand aus geschnallt, ich die andern Hunde an verschiedenen Stellen des Reviers. Die Zelda hat mich angeschaut, "darf ich wirklich"? Noch eine "lauf" und weg war sie. Nach 1,5 Stunden hatten 6 Jäger mit 4 Dackeln 6 Rehe erbeutet. Aber Zelda war nicht da. Am Nachmittag und am Abend, ja auch am nächsten Tag nicht. Auch stundenlange Suche im Wald und Nachbarrevier blieben erfolglos. Eine eigentlich tolle Jagd endete tragisch, und Weihnachten war sehr traurig. Meine ältere Tochter redete tagelang nicht mit mir. Schließlich war Zelda auch ihr Hund.
In der neuen Prüfungsordnung steht als Zulassungsvoraussetzungen für die StiJ: „Keine Altersbegrenzung; Brauchbarkeitsnachweis“. Der Begriff Brauchbarkeitsnachweis hat zu einiger Verwirrung gesorgt. Eine Formulierung wie bei BhN wo eindeutig die Zulassungsvoraussetzungen hervorgehen, wäre sicher hilfreich gewesen. Die Brauchbarkeit wird unter
§ 2 Zulassung zu Jagdgebrauchsprüfungen
Absatz 3. Die Naturleistungszeichen BhN, SchwhN, und StiJ dürfen nur vergeben
werden, wenn der Teckel die entsprechende Brauchbarkeit auf einer Anlage-
oder Jagdgebrauchsprüfung des DTK nachgewiesen hat. Für das Leistungszeichen
SchwhN gilt auch eine bestandene Brauchbarkeitsprüfung der Landesjagdverbände.
erläutert. Da die Sp unter die Anlageprüfungen fällt, und die Hunde somit das „laut jagen“ nachgewiesen haben sind die Zulassungsvoraussetzungen gegeben dachte ich mir. Herr Neuburger von den Wachteln, dem ich im Vorfeld eine Prüfungsordnung des DTK zukommen ließ, sah die Voraussetzungen auch als gegeben an. Da aber Herr Madlender als Richter des DTK sich bezüglich den Zulassungsvoraussetzungen nicht ganz sicher war, habe ich mit den Richtern vereinbart, die Prüfungsberichte auszufüllen, aber die Ahnentafeln nicht zu zeichnen. Die Ahnentafeln habe ich deshalb zum DTK geschickt um das Leistungszeichen StiJ einzutragen. Dies wurde aber dann abgelehnt.
Schon bei der Stöberjagd habe mit Herrn Madlener vereinbart im Januar das Leistungszeichen BhN(F) abzulegen. Deshalb hab ich am letzten Sonntag im Januar 2010 Herrn Fauser, unseren obersten Gebrauchsrichter, zusätzlich zur Fuchsjagd eingeladen. Die erste Dole, der erste Kunstbau und er der erste Naturbau waren zwar befahren aber kein Fuchs drinnen. Ob bei dem Sonnenschein die Füchse überhaupt stecken? Eine 2 Dole mit ca. 70 Länge belehrte uns eines besseren. Der Ausgang der Dole war total zugeweht. Mein Jagdfreund und ein Richter standen am zugewehten Ende. Ich schnallte den Rüden und dieser gab sofort laut. Und schon brach auf der anderen Seite der Fuchs durch die Schneedecke. Aber es viel kein Schuss. Der Rüde kommt auch aus dem Loch und jagt dem Fuchs spurlaut hinterher. Die beiden Richter haben nicht schlecht gestaunt als ich Danny auf fast 200 m in die Haltlage getrillert habe. Der Trillerpfiff ist einer der wenigen Befehle wo ich absoluten Gehorsam verlange. Diese ist die Lebensversicherung des Jagdhundes. Die Erklärung, dass kein Schuss viel war ziemlich banal. Der eine hatte die Flinte noch gesichert, und der andere war mit dem Aufstellen des Sitzstuhls beschäftigt, so dass er den Fuchs gar nicht gesehen hat. Aber gewertet konnte der Fuchs auch nicht werden, denn das waren niemals 5 Minuten Arbeit am Fuchs.
Wir fuhren dann nach Hailtingen. In dem Revier haben wir wieder 2 Dolen und einen Naturbau auf dem Feld überprüft. Doch nirgends steckte ein Fuchs. Dann ging es auf die Alb. Um überhaupt ins Revier zu kommen hat mein Vater mit dem Traktor und den Spitzpflug vor uns den Weg ins Revier frei geräumt. Im Revier meines Vater sind 2 Kunstbaue doch auch diese waren leer. Genauso der Kunstbau in Geisingen im Revier der Familie Bangerter. Ich war ziemlich enttäuscht. Jetzt machten wir in Geisingen im Hirsch Mittag. Die leckere Schlachtplatte ließ den Vormittag in Vergessenheit geraten. Nach dem Mittagessen setzte ich Diva an einer 200 m lange Dole am "Krähberg" an. Nachdem sie einmal ausgeschlieft war, verschwand sie wieder unter der Erde. Herr Madlender nahm die Zeit. Oben vielen 2 Schüsse. Herr Madlender: "8 Minuten das passt". Doch der Hund war nicht da, es steckte noch ein zweiter Fuchs. Wie mir später erzählt wurde, wollte er aus dem Loch, sah aber seinen Kameraden tot liegen und schliefte wieder ein. Ein paar Minuten später hat ihn die Diva dann doch heraus gedrückt, und auch dieser wurde erlegt.
Nun pflügten wir uns Weg in den Wald. In dem Waldstück sind mir 6 bekannte Baue, die sich auch graben lassen. Was sehr ungewöhnlich ist, da sonst auf der Alb nur Felsenbaue vorkommen. Der 2. Bau war befahren und der Danny fuhr unter Erde. Nach ca. 10 Minuten sprang der Fuchs und wurde beschossen. Der Fuchs zeichnete verschwand aber wieder unter der Erde. Der Danny bearbeitete den den Fuchs weiter, so dass er nochmals sprang und erlegt werden konnte. Jetzt war klar beide haben bestanden.
Erfolgreiche Baujäger
Da wir nun mal da waren stampften wir durch den Wald.2 Baue weiter steckte ein Fuchs. Ich habe beide Hunde geschnallt. Nach kurzer Zeit sprang der Fuchs und ich schoss, doch da war eine weitere Röhre und der Fuchs war wieder unter Tage. Kurz darauf sprang der Fuchs wieder, ein Schuss fällt, der Danny jault auf und kommt mit eingezogenem Schwanz zu mir. Er schweißte stark am Behang. Das Loch war im Hinterland des Baues und wegen des hohen Schnees nicht einzusehen. Den Fuchs liegt tot im Bau, ich hörte die Diva den Fuchs beuteln aber nicht mehr verbellen. Auf die Suche nach dem Fuchs habe ich verzichtet, die Versorgung des Unglücksraben war wichtiger. Für den Danny ist die Sache glücklich ausgegangen. Ihn trafen 3 Schrote am rechten Ohr, ein Schrot am linken Ohr, und 2 im Genick. Diese beiden sind bis vorne unter die Haut am Hals vorgedrungen. Ein Schrot verfehlte knapp die Schlagader. Und das andere Bleikügelchen streifte die Wirbelsäule. Das Blei wurde am Montag heraus operiert. So was kann ins Auge gehen, und sollte uns eine Lehre sein. Vor genau einem Jahr verlor mein Jagdfreund seinen Terrier am Bau. Diesen hatten lediglich 2 Schrote getroffen, einer davon an der Schläfe.
Es gibt nicht viele Regeln am Bau, deshalb möchte ich diese hier erwähnen.
1. Schieß dem Fuchs niemals in das Gesicht. Der Hund könnte hinter dem Fuchs sein und wir mit erlegt.
2. Lass den Fuchs vom Bau weg, niemals am Loch schießen wenn der Fuchs springt. Schon gar nicht ins Loch schießen.. Wenn der Hund knapp hinter dem Fuchs ist bekommt er Schrot. Oder der Fuchs ist verletzt dreht um, und ist sofort wieder im Loch. Hier stößt er auf den nacheilenden Hund und es kommt zu einer üblen Beißerei.
Copyright © 2012 S. Herter Uttenweiler Stand: 25. Februar 2011